Kurz nach dem 11. September 2001 hatte ich mich wie viele Menschen an einem Trauermarsch und Schweigeminuten für die Opfer des Anschlages auf das WorldTradeCenter beteiligt. Gleichzeitig hatte ich mich mit meinen Vater in den Armen gehalten, weil wir wussten, dass dieser Tag das Weltbild weiter verändern würde. Ich glaube in dem Moment hatten wir nur Angst vor einem Krieg, von dem wir nicht wussten für oder wogegen er sein sollte.
Vier Jahre nach den Anschlägen hat sich mein Bild verändert. Immer noch sehe ich meine Entscheidung für richtig an, mich damals an den Trauermarsch beteiligt zu haben, aber meine Trauer für die damaligen Opfer hat sich erweitert, auf Opfer die im Irakkrieg gefallen sind und Menschen, die wiederum bei neuen Terroranschlägen ums Leben kam.
Heute, sechs Jahre nach den Anschlägen habe ich eine Dokumentation von Eugene Jarecki geschaut, die auf ARTE lief. Meine Entscheidung von damals finde ich immer noch richtig, aber hat sich jetzt meine Trauer nicht nur auf Opfer des Anschlages, des Krieges, weiteren Anschlägen, sondern auch auf eine Sache erweitert: der Verlust von Werten. Werte, die ein Menschenleben als höchstes Gut ansehen und kein Geld der Welt es zulassen dürfte, dieses Gut zu verkaufen. Leider haben wohl manche Menschen diesen Wert verloren und liegen sich vor Freude in den Armen, wenn sie einen neuen Vertrag mit einer Regierung schließen, um Waffen zu produzieren. Angeblich „bessere Waffen“ oder „intelligentere Waffen“, die zwischen einem Kind und einem Terroristen unterscheiden können, aber nur die neusten Waffen können Sicherheit bringen und deswegen: kaufen und testen.
Mehr kann und will ich erstmal dazu nicht sagen, sondern nur darauf hinweisen den Film „Why we fight – War sells – Die Kriegsgeschäfte der USA“ (Duration 1:40h) anzuschauen: