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Archive for September 2007

.rock romania rock

Es war nicht gerade eine tolle Vorstellung, die mir eine Nachricht einer Freundin aus Münster bereitete. Als sie aus Cluj vor einem dreiviertel Jahr zurückkam meinte sie nur, dass das Land und die Stadt toll sind, aber wegen einem Punkt hätte sie die ganze Zeit nur schreien wollen. In jedem Cafe und Kneipe immer nur House. Keine ordentliche Rockmusik. Das machte auch mir ein bisschen Angst, wenn „Club-Napoca“ nur aus Techno oder Manele-Musik bestehen würde. Zum Glück nicht ganz. Noroc.

Also Taxifahrer lassen HouseBeats gerne zu dem Soundtrack ihres Fahrstiles werden, aber dann die erste Nacht hier, gleich eine Punktlandung im richtigen Club geschafft. Das FIRE. ID-Card gezeigt, Treppe runter und schon stand da die Überraschung in Form der Musik vor mir, denn gegen aller Erwartungen entpuppte sich der Club als routinierter „Rockschuppen“ in dem das Ohr mit Musik von AC/DC, Nirvana bis hin zu Mando Diao oder Franz Ferdinand und die Leber mit günstigen Bier und Wodka-Preisen verwöhnt wird. Was sehr schön anzusehen war, waren nicht nur die schönen Frauen, sondern auch die allgemeine Begeisterung für die Musik.

Man könnte nun sagen, dass Clujer Clubgänger noch nicht so weit sind und die Begeisterung für einen Song in coolen Rumgestehe äußern, aber man könnte hier auch noch sagen: „wenn ein Song gefällt, dann beweg dein Arsch!“ Befehl befolgt und Spaß gehabt. Gluma, a se distra.

 

Die nächste Überraschung kam dann beim zweiten oder dritten Besuch des Clubes, als der früher zu machte und wir trunken, but not tired, raus gingen und auf ein paar junge Rumänen trafen. Die Alex, die Anca und der Sorin, die in der gleichen Situation wie wir waren, dass noch Bier zu trinken sei. Also auf in eine Kneipe und Kennen lernen. Schön war das, weil sich die Leute auch nicht als Technojünger ausgaben. Verdammt bestätigt hier niemand ein Klischee? Nein, sie liebten Rock und vor allem MUSE. So sind auch wir nun in Besitz von Karten für ein Konzert am 6. Oktober jener Band in Bukarest. Oh das ist auch schon bald. Auf jeden Fall funktioniert der Austausch über Musik sehr toll und langsam bekomme ich auch einen Einblick in eine aufkeimende junge Rockgeneration hier in Rumänien. So spielte Sorin selbst mal bei einer Band namens Grimus, die ein bisschen an Muse erinnern, aber mit härteren Gitarren oder er mag die Band Kumm, die mir nun auch gut gefällt. Unbewusst vom Westen entwickelt ich hier in Rumänien neue unverbrauchte Rockmusik, die sich zwar noch sehr an westlichen Bands orientiert, aber in einer gewissen Weise mit der Naivität einer Schülerband, die aber viel Energie besitzt an die Sache herangeht. Schön anzuhören.

In der letzten Nacht, wieder im Fire, traf ich dann auch Vali, den einen Gitarrist von Grimus, der meinte, dass ein großes Problem für rumänische Rockbands ganz einfach ist: es gibt keine ordentliche Produzenten, die was von Rock verstehen. Des Weiteren ist auch die Struktur von Labels hier nicht so stark ausgeprägt und schon gar nicht für Rock, denn die House-Musik ist hier vorherrschend.

Kumm haben einen Vertrag bei einem italienischen Label unterschrieben und Grimus müssen für die Aufnahmen ihres Debüts nun immer die acht Stunden nach Bukarest fahren. Das zeigt schon, dass hier schon noch viel Herzblut gegeben werden muss und nicht nur die Hände, sondern auch die Füße bluten. Da kann man in Deutschland schon ein bisschen verwöhnt sein. Auf jeden Fall ist mein Jäger und Sammlertrieb, nach anfänglicher Verunsicherung durch andere Erfahrungsberichte, geweckt und nun geht es los. Mal schauen was hier so geht.

Pa!

Achja noch etwas für Ory:

Cluj-Napoca: gesprochen ‚kluːʒ na’poka, bis 1974 einfach Cluj, dann umstrittene Namensänderung in Cluj-Napoca, aufgrund archäologischer Funde der antiken römischen Stadt Napoca; dt. Klausenburg, ung. Kolozsvár

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.20 kilo sind zu wenig

So sollte eigentlich der deutsche Titel zum Film „Blow“ lauten, aber man meinte es dann doch gut und Johnny Depp blieb cool. Anders als der .andi vor gut zwei Wochen als er die lange besprochene Reise nach Cluj-Napoca, Rumänien antrat.

Es wurde mir komisch schon lange bevor ich das Flugzeug besteigen musste, also allein schon wegen der Gewichtsbeschränkung reduzierte sich alles und die Ungewissheit blieb. Weniger T-Shirts und mehr Schweißtropfen auf der Stirn, wegen der dicken Jacke, die noch angezogen wurde. Dann die Wage des CheckIns meinte es noch besser mit mir, der Koffer durfte mit. 20 Kilo sind einfach zu wenig. Zeitsprünge zu viele und deswegen nun mal der Reihe nach…

Den Anfang machte eine Buchung, die Reiseberaterin mit den Worten „das wäre dann am 11. September“ abschließen wollte, aber ein kurzes Nachdenken, dass es wohl doof wäre vom Frankfurter Flughafen am 9/11 in ein Land mit angeblichen CIA-Gefängnissen zu fliegen, ließ uns den Flug auf den 13. September legen. Wenigsten kein Freitag. Uns, das waren Christian und der Autor himself. Bis zum 13. wurde die Anspannung immer größer, aber auch die Tage immer netter, weil sie in Münster und Berlin mit guten Freunden zu Ende gebracht wurden. Dann am 13. traf man sich auf dem Frankfurter Flughafen, der zu aller Vorfreude hin, doch sehr ruhig war, ein bisschen gespenstisch, aber vielleicht ist es auch gut so. Besser als Tom Hanks auf einem Terminal zu sein. Dann ging es los, das Warten.Warten.Warten.Proparten und die Spannung, ob die Maschine noch von dem Gebrüder Wright oder der Lufthansa war. Zweites bestätigte sich und der Flug ging los.

Es gab Delikatessen und ich trank meinen ersten Rotwein in 10000 Metern Höhe. Die Sonne verschwand und eine harte Landung sagte „Welcome to Cluj International Airport“, der etwa so groß war wie eine Toilette am Frankfurter Flughafen, aber Übersichtlichkeit bringt dir schnell den Koffer und wenn jemand auf uns gewartet hätte, dann hätten wir den gleich gesehen. Für mich gab es dann die erste von vielen Taxifahrten, na klar, in einem Dacia Logan, man reist Standesgemäß.

Ich glaube jeder könnte das Gefühl beschreiben, der es schon mal hatte, wenn man in einem fremden Land in eine Wohnung reist, in der man ein Jahr leben soll, aber sie noch nicht einmal gesehen hat. Jeder der es nicht erlebt hat, dem kann ich es nicht beschreiben. Auf jeden Fall war es spannend. Unsere Wohnung interessant, denn hier in Cluj kaufen sich viele Familien, eine zweite Wohnung, wenn zum Beispiel der Sohn ausgezogen ist, aber man behält die erste und vermietet die dann und so haben wir hier eine „klassische“ rumänische Wohnung, mit vier Zimmern, zwei Balkons und Bädern und einer Küche. Dazu die alte Einrichtung des Vermieters, die einen Charme, wie bei Omas Kaffeekränzchen hat, aber gepaart mit einem guten Fernseher und digitalem deutschen Fernsehen, sowie in jeden Zimmer ein Laptop usw.

Das ist eigentlich der Punkt mit dem auch dieses erste Lebenszeichen hier enden soll, denn die Wohnung skizziert ein bisschen Cluj und Cluj vielleicht Rumänien, aber diese These unterstreiche ich noch nicht.

Piata UniriiAlso auf den Straßen und in der Innenstadt wird viel gebaut und die Autos sind kaum noch von Wagen in Deutschland zu unterscheiden, nur manchmal kommt noch ein alter Stinker um die Ecke, der dann aber die Luft auch ganz dicke macht. Auf dem Piata Unirii gibt es sogar WLAN und überall entstehen neue Läden von Addidas und NIKE oder Sony oder Vodafone und dann auf der anderen Seite gibt es kleine Gassen mit verfallenen, aber bewohnten Häusern, einen Markt mit klassischen alten Bäuerinnen, die leckere Tomaten das Kilo für einen Euro anbieten oder auch „Magazin Alimentar“, die wie unsere Sprachlehrerin heute meinte von innen aussehen, wie ein Konsum. Recht hat sie und wir Glück, weil viele dieser kleinen Lebensmittelläden bis 24 Uhr oder Nonstop auf haben. Deschis.

Jetzt versuche ich hier den UrlaubsMood zu überwinden und einen Alltag zu finden, der sich zur Zeit auf Sprachschule und Feiern beschränkt, was beides Spaß macht, aber besonders das erste auch schwer ist und das Zweite erst am nächsten Morgen.

Eines will ich aber erstmal nicht vergessen, weil es mich so beeindruckt hat, wie schnell man hier Hilfe findet und nette Leute trifft, so gehen wir am 6. Oktober schon mit netten Rumänen nach Bukarest auf ein Muse-Konzert.

Vieles hatte ich mir in meiner Spannung der Unkenntnis vor der Abreise ausgemalt, aber Muse in Bukarest hat nicht dazu gehört!

Das nächste Mal gibt es dann Berichte vom Ballett, Irrfahrten und vielleicht auch ein bissel Sex and Crime. Man weiß ja nie, aber dran bleiben.

Salut

Mehr Bilder gibt es hier.

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.rumaenien faengt an

Also jetzt noch nicht mit einem eigenen Erguss, sondern der tollen Arbeit meines Mitbewohners Christian. Das weiße Tuch ist gefallen und in den nächsten Tagen wird auch ohrenflimmern über seine Zeit hier in Rumänien berichten, nur das geschriebene Wort brauch länger als das gefilmte Video. Warum? Das weiß nur Titulescu.

 

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.eva hermanns freund?

Aus gegebenen Anlass mal eine ganz andere Frage:

Warum meldet sich der Typ für die TVdigital-Werbung mit dem Hitlergruß und verabschiedet sich mit den Worten „Digger„? : sevenload.com

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.dinslaker probehoeren

Also es gibt Regeln an die man sich halten sollte, zum Beispiel, wenn du ausm Flugzeug ohne Fallschrim springst – biste tot; isste Gammelfleisch, bekommste Flitzekacke usw.

Eine Regel die ich mir irgendwann mal aufgestellt habe, ist jene, dass ich nur über gute NewcomerBands schreibe.

Ich will lieber nicht über Newcomer schreiben, wenn die schlecht

sind (davon haben die ja auch nichts), sondern nutze die Zeit und Energie lieber um gute Neulinge über allen Klee zu loben. Hurra so einfach ist es. Fast, meistens, muss ja.

So, auch wenn der Fuzzipuzzi wieder mit seinem Argument kommt: „oh tolle Werbung“ dann ist mir das auch egal. Jetzt kann ich das schreiben, weil der Beweis kommt am Schluss (Ja, das wird für den Fuzzipuzzi schon wieder schwer, weil er kann nicht lange lesen;).

Also es geht um die Dinslaker Jungs namens The Kilians. Auch wenn der Strokes/Libertine-Fan nun sich die Locken raufen wird, ob das „The“ verdient ist. Scheiß egal, weil die fünf Jungs sind gut, sehr gut. Nicht umsonst sind sie nun auch in der VISONS weekly.

Irgendwann sah ich die Jungs mal als Support von Tomte und das war o.K., weil da war die Schüchternheit noch der Schatten der Band. Später endlich dann wurde dem Herr Schüchternheit ein nettes Tschüssikowski mit auf den Weg gegeben und Herr Selbstbewusstsein kam auf ein Bier vorbei. Das erlebte ich dann vor Kurzem beim Fest van Cleef, als sie schon sehr gut waren. Leider als erste Band und somit war der SkateParcours noch ziemlich leer, aber es blieb mehr Zeit danach zum Trinken.

Jetzt vor ganz Kurzem habe ich die Jungs in der Kulturbrauerei wiedergesehen und das hat mir gefallen. Obwohl da das Selbstbewusstsein besser war als der Klang, der leider durch die zu hohe Lautstärke in einen Brei überging. Egal, Egal, denn jetzt komme ich eigentlich dahin, wo ich hin wollte: in besserer Qualität kann man sich jetzt ihr Album „Kill the Kilians„(iTunes-Link), welches heute erschienen ist, bei Vertigo anhören.

Das Album hört sich wirklich gut an. Die gute Britta Helm meinte bei Visions, dass sich der Sänger lässiger anhört als Casablancas und recht hat sie. Im Endeffekt kann man sagen, dass Deutschland endlich ihre Mando Diaos gefunden haben, mit denen man auch mal stolz protzen kann.

Hier haben es endlich mal fünf Jungs aus ihrem Proberaum raus geschafft und singen nun stellvertretend für alle Bands, die es über den Auftritt beim Schulball heraus nicht geschafft haben. Ein rotziger Sänger und sehr verspielte, fast streberhafte, Gitarristen hämmern hier eine dufte Platte zusammen, bei der ein sehr kleiner, aber guter Bassist und ein gern verschwitzter Drummer die Nägel halten. Fein! Eins, setzen!

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.futter für die wollmilchsau

HuiHuiHui, das war gestern ein spannender Abend. Also erstmal das tolle Spiel der deutschen Basketballmannschaft, die sich grandios wieder herangekämpft hatte und dann in jedem Timeout, welches von DSF mit Werbung gefüllt wurde, ab nach San Francisco. Dort hatte Steve Jobs die neuen iPods vorgestellt. Gut zusammengefasst hat dies dann auch gleich iFUN.de und deswegen werde ich auf die Einzelheiten jetzt nicht eingehen. Technische Details können andere wohl auch viel bessere erklären, aber ich habe mir auch so als großer Fan vom iPod meine Gedanken gemacht.

Ich bin da eher der visionäre Typ, der dann zu Entwicklern aufgeregt ins Büro rennt und wirr versucht zu erklären von was er die letzte Nacht geträumt hat und die ihn dann rational ausbremsen und meinen, dass eine Diskothek auf dem Mars noch so lange keinen Sinn ergibt, wie man nicht weiß was Marsianer eigentlich für Musik hören und ob die einen White Russian vertragen.

Zurück zum iPod, also gestern und heute morgen sind mir dann auch gleich Gedanken durch den Kopf geschossen. Erstmal: „HaHa da wird sich ein Steve Ballmer aber ganz schön in den Arsch beissen“. denn was Apple nun geschafft hat, gelang dem Microsoft Zune nie. Was daran das problematische für z.B. Microsoft, aber das grandiose für Apple ist: der Zaster!

Apple iPod touch

Denn Apple wird mit der Funktion, dass man in jeden WLAN auch gleich Musik auf deinen Player ziehen kann, sehr viel Geld machen. Die eierlegende Wollmilchsau iTunes bekommt neues Futter. Auch wenn man die Kooperation mit Starbucks bedenkt. Das wird mich nicht weiter dazu bringen, bei denen reinzugehen, aber viele andere bestimmt schon bzw. die 50.000 Millionen Konsumenten weltweit sind ein großer Markt.

Problematisch an Kaufentscheidungen wird wohl nicht nur der Preis von fast 400 Dollar sein, sondern auch das Problem von nur max. 16 GB Speicherplatz, was schon eine geringe Sache ist. Jedoch könnte an der Stelle eine andere Idee anknüpfen, die mir gestern so kam: was wäre, wenn man es schafft vielleicht, dass man seine eigne Musik vom Rechner so online hochladen kann, dass man jederzeit im WLAN darauf zugreifen kann und dann noch bei einen Freund sitzt und für die Rückfahrt im Bus meint: „jetzt unbedingt das Album von Sumo hören“ zu müssen. Dann könnte man doch theoretisch bei dem noch ins WLAN und ab die Katz, vom eigenen Server der zu Hause läuft, das Album runter gezogen.

Eine andere Sache, die dann wieder rentabler für Apple wäre (weil mit der anderen Idee kann man ja nicht so viel Geld machen), dass man Partys oder Konzerte unter das Motto iPod touch stellt. Ein Konzert in Berlin fängt an und man hört die Vorband und weiß nicht wer oder was das ist, dann kann man einfach in den MusicStore von iTunes auf seinem iPod touch gehen und da wird die Band schon angezeigt und schon kann man sich bei Gefallen das Album oder so kaufen. Ich sehe schon Bands Animierungen auf der Bühne machen: „Hey Hey Hey Hey. Jetzt holt euren iPod touch raus und holt euch unser neues Album. Wir stehen in der Kategorie Alternative fast ganz oben“.

Auch Parties könnten den Schabernack treiben. Neben den DJ-Pult ist ein WLAN-Router und man fragt den DJ nach den letzten Song den er gespielt hat und schon kann man den runterladen.

Ich denke, der Deal könnte aufgehen: Apple bekommt viel Geld und der Konsument viel schneller neue Musik.

Eine Sache zum Schluss wäre da noch, die richtig toll wäre und ich weiß ja, dass Steve Jobs mein Blog liest: wenn die neue Software, die auf iPod nano und iPod classic verwendet wird, auch auf ältere Generationen, wie die iPod Video 5.5, eingespielt werden könnte. Dann könnte man auch so einen coolen Coverflow-Effekt haben und durch seine Alben stöbern.

So ich glaube meine Gedanken sind da und der Kaffee warm genug zum Trinken. Eine kleine Bildergalerie von gestern Abend, gibt es auch auf SpOn.

Bild von Apple.com.

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