So sollte eigentlich der deutsche Titel zum Film „Blow“ lauten, aber man meinte es dann doch gut und Johnny Depp blieb cool. Anders als der .andi vor gut zwei Wochen als er die lange besprochene Reise nach Cluj-Napoca, Rumänien antrat.
Es wurde mir komisch schon lange bevor ich das Flugzeug besteigen musste, also allein schon wegen der Gewichtsbeschränkung reduzierte sich alles und die Ungewissheit blieb. Weniger T-Shirts und mehr Schweißtropfen auf der Stirn, wegen der dicken Jacke, die noch angezogen wurde. Dann die Wage des CheckIns meinte es noch besser mit mir, der Koffer durfte mit. 20 Kilo sind einfach zu wenig. Zeitsprünge zu viele und deswegen nun mal der Reihe nach…
Den Anfang machte eine Buchung, die Reiseberaterin mit den Worten „das wäre dann am 11. September“ abschließen wollte, aber ein kurzes Nachdenken, dass es wohl doof wäre vom Frankfurter Flughafen am 9/11 in ein Land mit angeblichen CIA-Gefängnissen zu fliegen, ließ uns den Flug auf den 13. September legen. Wenigsten kein Freitag. Uns, das waren Christian und der Autor himself. Bis zum 13. wurde die Anspannung immer größer, aber auch die Tage immer netter, weil sie in Münster und Berlin mit guten Freunden zu Ende gebracht wurden. Dann am 13. traf man sich auf dem Frankfurter Flughafen, der zu aller Vorfreude hin, doch sehr ruhig war, ein bisschen gespenstisch, aber vielleicht ist es auch gut so. Besser als Tom Hanks auf einem Terminal zu sein. Dann ging es los, das Warten.Warten.Warten.Proparten und die Spannung, ob die Maschine noch von dem Gebrüder Wright oder der Lufthansa war. Zweites bestätigte sich und der Flug ging los.
Es gab Delikatessen und ich trank meinen ersten Rotwein in 10000 Metern Höhe. Die Sonne verschwand und eine harte Landung sagte „Welcome to Cluj International Airport“, der etwa so groß war wie eine Toilette am Frankfurter Flughafen, aber Übersichtlichkeit bringt dir schnell den Koffer und wenn jemand auf uns gewartet hätte, dann hätten wir den gleich gesehen. Für mich gab es dann die erste von vielen Taxifahrten, na klar, in einem Dacia Logan, man reist Standesgemäß.
Ich glaube jeder könnte das Gefühl beschreiben, der es schon mal hatte, wenn man in einem fremden Land in eine Wohnung reist, in der man ein Jahr leben soll, aber sie noch nicht einmal gesehen hat. Jeder der es nicht erlebt hat, dem kann ich es nicht beschreiben. Auf jeden Fall war es spannend. Unsere Wohnung interessant, denn hier in Cluj kaufen sich viele Familien, eine zweite Wohnung, wenn zum Beispiel der Sohn ausgezogen ist, aber man behält die erste und vermietet die dann und so haben wir hier eine „klassische“ rumänische Wohnung, mit vier Zimmern, zwei Balkons und Bädern und einer Küche. Dazu die alte Einrichtung des Vermieters, die einen Charme, wie bei Omas Kaffeekränzchen hat, aber gepaart mit einem guten Fernseher und digitalem deutschen Fernsehen, sowie in jeden Zimmer ein Laptop usw.
Das ist eigentlich der Punkt mit dem auch dieses erste Lebenszeichen hier enden soll, denn die Wohnung skizziert ein bisschen Cluj und Cluj vielleicht Rumänien, aber diese These unterstreiche ich noch nicht.
Also auf den Straßen und in der Innenstadt wird viel gebaut und die Autos sind kaum noch von Wagen in Deutschland zu unterscheiden, nur manchmal kommt noch ein alter Stinker um die Ecke, der dann aber die Luft auch ganz dicke macht. Auf dem Piata Unirii gibt es sogar WLAN und überall entstehen neue Läden von Addidas und NIKE oder Sony oder Vodafone und dann auf der anderen Seite gibt es kleine Gassen mit verfallenen, aber bewohnten Häusern, einen Markt mit klassischen alten Bäuerinnen, die leckere Tomaten das Kilo für einen Euro anbieten oder auch „Magazin Alimentar“, die wie unsere Sprachlehrerin heute meinte von innen aussehen, wie ein Konsum. Recht hat sie und wir Glück, weil viele dieser kleinen Lebensmittelläden bis 24 Uhr oder Nonstop auf haben. Deschis.
Jetzt versuche ich hier den UrlaubsMood zu überwinden und einen Alltag zu finden, der sich zur Zeit auf Sprachschule und Feiern beschränkt, was beides Spaß macht, aber besonders das erste auch schwer ist und das Zweite erst am nächsten Morgen.
Eines will ich aber erstmal nicht vergessen, weil es mich so beeindruckt hat, wie schnell man hier Hilfe findet und nette Leute trifft, so gehen wir am 6. Oktober schon mit netten Rumänen nach Bukarest auf ein Muse-Konzert.
Vieles hatte ich mir in meiner Spannung der Unkenntnis vor der Abreise ausgemalt, aber Muse in Bukarest hat nicht dazu gehört!
Das nächste Mal gibt es dann Berichte vom Ballett, Irrfahrten und vielleicht auch ein bissel Sex and Crime. Man weiß ja nie, aber dran bleiben.
Salut
Mehr Bilder gibt es hier.
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